Zurück nach Panem

Dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, wieder in die Welt von Panem einzutauchen – diesmal mit den neuen Bänden, die außerhalb der ursprünglichen Trilogie spielen. Doch bevor ich mich diesen Geschichten widme, wollte ich erst noch einmal von vorn anfangen. Zurück zu Katniss. Zurück zum Beginn.

Also habe ich Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele erneut zur Hand genommen. Und was soll ich sagen? Der Einstieg fiel mir dieses Mal überraschend schwer. Nicht, weil ich das Buch nicht mag – ganz im Gegenteil. Es hat mich mit 13, 14 Jahren tief beeindruckt. Ich war komplett versunken in dieser brutalen, dystopischen Welt, habe mit Katniss mitgefiebert, jeden Satz aufgesogen.

Aber jetzt – mit 26 – lese ich anders. Bewusster. Kritischer. Und ich muss ehrlich sein: Der Schreibstil wirkt auf mich heute teilweise ziemlich plump. Einfach gestrickt, fast zu schlicht, um mich komplett mitzunehmen. Was mich als Teenager null gestört hat, fällt mir jetzt umso mehr auf. Nicht inhaltlich, da überzeugt mich die Geschichte nach wie vor – aber stilistisch bleibe ich beim Lesen immer wieder kurz hängen.

Das bedeutet nicht, dass ich die Bücher weniger schätze. Sie haben damals einen Nerv getroffen und sind ein Teil meines Lesewerdegangs. Aber sie lassen sich eben nicht mehr in einem Rutsch verschlingen wie früher. Vielleicht ist das ein natürlicher Prozess beim Erwachsenwerden – wir entwickeln uns weiter, auch in unserem Leseverhalten. Und trotzdem freue ich mich darauf, die Reise nach Panem fortzusetzen – mit einem neuen Blick und einer anderen Leseperspektive.